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25 Jahre Schlossgarten Haldenstein

Beobachten, Pflegen und Geniessen

Martin Michel

Prolog

Das Jubiläumsjahr 2025 bietet Gelegenheit, die seit dem Projektstart im Frühjahr 2000 gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse festzuhalten. Das Projekt Rosengarten Schloss Haldenstein leistet seit 25 Jahren einen wertvollen Beitrag zur kreativen Erlebbarkeit der Gartenanlage. Die Gründe für dieses positive Ergebnis unserer Projektarbeit basieren auf den drei Säulen Beobachten, Pflegen und Geniessen. Das einmalige Ensemble von Schloss und Schlossgarten Haldenstein mit Entstehungsjahr 1544 führt zu einer intensiven Abstimmung der Gartenanlage mit dem Gebäudekomplex. Dabei stehen sich das klar definierte Mauerwerk der Gebäude und das natürliche Wachstum des Gartens gegenüber. Dies führt zu einem kreativen Zusammenspiel der Schlossanlage. Neben der Vegetation sind Wege, Räume und Ausblicke die zentralen Merkmale des Gartens, welche sich an den bestehenden Elementen und Dokumenten orientieren. Als grundlegendes Element steht die teilweise über zehn Meter hohe Schlossgartenmauer; sie ermöglicht seit 1544 das räumliche Konzept eines 3000 m2 grossen Hängenden Gartens. Ein Intarsienbild in der 1548 fertiggestellten Prunkstube des Schlosses, welche 1884 nach Berlin verkauft wurde, stellt auch heute noch das grundlegende Dokument für die Gestaltung des Schlossgartens dar.

Beobachten

Unsere Kenntnis der massgeblichen Prozesse ist das Resultat der ständigen Beobachtung und des Austausches mit garteninteressierten Personen. Die tagesaktuellen Feststellungen mit einer unerschöpflichen Spannweite von Zünslerfrass über Blütenwachstum bis zum Vogelstimmenrepertoire bilden eine solide Grundlage der Gartenpflege. Dazu gehören auch die Informationvermittlung bei den Schloss- und Schlossgartenführungen. Diese enthalten keine Standardbotschaften, sondern orientieren sich an der jahreszeitlichen Entwicklung des Schlossgartens und an den Interessen der Besucherinnen und Besucher.

Gartenpflege und Gartengenuss

Die Gartenpflege von April bis Oktober, jeweils montags von 10 bis 12 Uhr, ergibt über 1000 Arbeitsstunden pro Jahr, welche in eingespielten Teams oder allein gemeistert werden. Die einzelnen Tätigkeitsbereiche sind äusserst vielseitig und umfassen mit Ausnahme des Rasenschnittes sämtliche Bereiche der Gartenpflege. Da wir keinen live work balance Stress kennen, rundet das gemütliche Zusammensein mit Speis und Trank unsere wöchentlichen Einsätze ab. Dabei lautet jeweils unsere übereinstimmende Erkenntnis: „Wir machen weiter!“

Impressionen