Hängende Gärten und ein Panorama als Bestandteil der Garteninszenierung
Der Garten von Schloss Haldenstein mit seiner von mächtigen Mauern gestützten Terrasse vermittelt uns bis heute einen lebhaften Eindruck von der ungewöhnlichen Prachtentfaltung der Herrschaft im Zeitalter der Renaissance. Er ist ein ungewöhnlich frühes und bedeutendes Beispiel turmbewehrter, aufwändig auf künstlichen Terrassen angelegter Lustgärten, die in Anlehnung an die sagenhaften Gärten der Semiramis auch als „Hängende Gärten“ bezeichnet wurden.
Die bewusste Einbeziehung des umgebenden Panoramas spielte eine zentrale Rolle im räumlichen Konzept des Hängenden Gartens. Das in der Renaissance wieder erwachte ästhetische Interesse an der Landschaft wurde hier bewusst inszeniert. So gibt die niedere Brüstung der Gartenmauern zwischen den Zinnen die Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite, die Rheinauen und die entfernte Stadt Chur frei.